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Der Winter kommt bestimmt und die nächste Kältewelle steht vor der Tür. Wer ein paar einfache Regeln befolgt und seine Heizung richtig einstellt, kann viel Energie und Geld sparen. Die Praxis sieht jedoch ganz anders aus, viele Menschen heizen das Geld sprichwörtlich „zum Fenster raus“.  


Tipps der Expertinnen und Experten der Energieberatung NÖ helfen die eigenen vier Wände mit wenig Aufwand angenehm warm zu halten.

Kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit,

ein Mann in Anzug und Krawatte

Energiebeauftragter Andreas Fertner

Richtig Heizen,

So kommt man mit wenig Geld über die kalten Tage

 Richtig Lüften
 In der Heizsaison sollte man besonders auf das persönliche Lüftungsverhalten achten: Zu wenig Lüftung kann zu Schimmel führen, zu viel oder falsches Lüften zu hohen Energiekosten. Richtig Lüften bedeutet einmal pro Stunde für kurze Zeit Stoßlüften, auf keinen Fall sollten die Fenster nur gekippt werden.


Heizsystem optimieren
 Wenn die Heizkörper gluckern oder gar nicht warm werden, hilft entlüften: Einfach das entsprechende Ventil an jedem Heizkörper bei eingeschalteter Heizung mit einem Entlüftungsschlüssel so lange öffnen, bis die Luft entwichen ist. Unbeachtete Energiefresser sind ungedämmte Heizungsrohre. Durch das Dämmen der Heizungsrohre gelangt    
 die Wärme genau dorthin, wo sie gebraucht wird: In die Wohnräume! Das Dämmmaterial ist sehr günstig und kann selbst angebracht werden.
 

Idealtemperatur für jedes Zimmer
 Nicht alle Räume müssen gleich stark beheizt werden: In Wohnräumen liegt bei alten
 Gebäuden die Wohlfühl-Temperatur bei etwa 22 °C, am Gang, in Schlaf- und Abstellräumen kann die Temperatur abgesenkt werden. Wenn ungenutzte Räume genauso beheizt werden wie Aufenthaltsräume, geht viel wertvolle Energie verloren.
 
 

ein Mann bei der Heizung  © Doris Seebacher
 
 Die Absenkung der Raumtemperatur um nur 1 °C bringt bereits eine Energieersparnis von 6 Prozent! Ein Thermostatventil hilft die Temperatur in jedem Zimmer zu regulieren: Das Ventil dreht die Heizung ab einem bestimmten, eingestellten Richtwert einfach ab!


Energie

Solarenergie

Solarenergie wird einerseits direkt genutzt, etwa durch eine entsprechende Ausrichtung des Gebäudes, andererseits wird sie mittels thermischer Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser und mittels Photovoltaik zur Stromerzeugung genutzt.


Photovoltaik

Die Solarzellen eines Photovoltaikmoduls wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Die Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten etwa auf Dächern oder Fassaden sowie der wartungsarme Betrieb machen die Photovoltaik zu einer Energieform mit großem Potenzial. Die erzeugte Energie wird entweder direkt ins Netz eingespeist oder zur Deckung des Eigenbedarfs herangezogen. Der Eigenverbrauch kann durch intelligente Steuerung und Speicher optimiert werden, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage steigert und die Belastung der Stromnetze verringert.

Gibt es gesetzliche Vorschriften, die ich beachten muss?

Mit wenigen Ausnahmen (Schutzzonen, Grünland mit über 50 kWp, Anlagen über 200 kWp, eventuell gewerbliche Betriebsanlagen) sind PV-Anlagen bewilligungs-, anzeige- und meldefrei gemäß NÖ Bauordnung. In jedem Fall muss man rechtzeitig mit dem Netzbetreiber Kontakt aufnehmen – hier bekommt man vorab den Zählpunkt und die Info, ob die gewünschte Anlagengröße realisierbar ist.

Solarthermie

Thermische Solarkollektoren wandeln die Sonnenstrahlen direkt in warmes Wasser um. Aufgrund der einfachen Technik sind Solaranlagen besonders langlebig und zuverlässig. In einem Haushalt können, über das ganze Jahr betrachtet, bis zu 70 % der notwendigen Energie für den Warmwasserbedarf von der Sonne bereitgestellt werden. Für einen Vier-Personen-Haushalt genügen 6 bis 8 m2 Flachkollektoren. Größere Solaranlagen können insbesondere in der Übergangszeit die Raumheizung unterstützen.


Auf die Fläche Niederösterreichs strahlt pro Jahr rund 200 Mal mehr Sonnenenergie ein als NÖ im Laufe eines Jahres insgesamt an Energie benötigt. Die wirtschaftliche Nutzung dieses Energiereservoirs kann einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung in Niederösterreich liefern.

Solarenergie nimmt bereits einen hohen Stellenwert in der Energieversorgung Niederösterreichs ein. 37.500 Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 324 Megawatt (MW) erzeugen 324 Gigawattstunden (GWh) oder Strom für mehr als 92.000 Haushalte. Die über 100.000 thermischen Solaranlagen erzeugen 456 GWh Energie für Warmwasser oder 1,5 % des gesamten Raumwärmebedarfes.

Daher hat sich Niederösterreich im Klima- und Energiefahrplan 2020 - 2030 eine weitere Steigerung der Energieproduktion aus Photovoltaik und Solarthermie vorgenommen:

Bis 2020 sollen 500 GWh PV-Strom produziert werden, bis 2030 werden 2.000 GWh angestrebt und damit beinahe eine Verachtfachung der derzeit installierten Leistung. Bis zum Jahr 2020 werden 700 GWh Wärmeenergie aus Solarthermie erzeugt, bis zum Jahr 2030 sogar 1.200 GWh, also eine Verdreifachung der heutigen Produktion.


Andreas Fertner, Energiebeauftragter