Von der Burgsiedlung zur Stadtgemeinde
(Zusammenfassung der wichtigsten Daten und Ereignisse)
ca. 850: Ein fränkischer Edelmann namens Wilhelm gründet hier eine Burg. Standort: vermutlich in der Umgebung des Pfarrhofs
10. Jh.: Erster Kirchenbau
1083: Erster Hinweis auf den Namen "WILLEHALMSPURCH" (Die urkundliche Niederschrift erfolgte allerdings erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts von dem Wiener Chronisten Jansen ENIKEL, +1290, in seinem "Landbuch von Österreich u. Steier".)
1209: Der Babenbergerherzog Leopold VI. (1198 - 1230) überläßt dem Stift Lilienfeld (gegr.1202) alle seine Güter, Rechte und Freiheiten in und um Wilhelmsburg.
Erste Erwähnung der Pfarre
1279: Die Bezeichnung "forum" (Markt) für Wilhelmsburg taucht erstmals auf; das Marktrecht besteht wahrscheinlich schon seit 1260.
1320: Einweihung der Marienkapelle in der Kirchengasse (Herzogskapelle)
1330: Beginn mit dem Bau einer Wehranlage (Ringmauer) um Kirche und Ort
1457: Ein Großbrand vernichtet den Ortskern; mit dem Neubau der Pfarrkirche wird begonnen.
1529: Türkeneinfall; die Ringmauer schützt den Markt.
1568-87: Die Wehrmauer wird erhöht.
1574: Christoph Jörger, Schloßherr in Kreisbach, erwirbt von den Freiherren von Rogendorf die "Gefürstete Freyung in dem Haus am Khiel", das heutige Rathaus, das bereits 1430 bzw. 1528 urk. erwähnt wird.
1580: Abt Georg Premberger gilt als Erbauer des Pfarrhofs; er läßt einen dreistöckigen Wehrturm vor der Kirche errichten und gründet ein Armen-Bürgerspital (Unt. Hauptstraße 20).
1583: Kaiser Rudolf II. erteilt die Erlaubnis, einen Wochenmarkt abzuhalten (Körnermetzen).
1596/97: Wilhelmsburg wird in den niederösterr. Bauernkrieg hineingezogen.
1603: Grundbücherliche Eintragung vom 5. Juni über den Verkauf der "Mill am Winckl" in der Lödergassn (Färbergasse); aus dieser Wincklmühl oder Hintermühl hat sich im Laufe der Jahre die ÖSPAG entwickelt.
1604: Dem Markt wird das Niederlagsrecht für Holz, Wein und Getreide zugestanden.
1607-27: Neuerliche Verstärkung der Ringmauer
1678: Pestsäule (Beulenpest 1674 - 1677)
1683: 2. Türkeneinfall; der Ort bleibt auch diesmal infolge der Schutzmauer verschont.
1738: Die aus dem Jahre 1717 stammende Statue des hl. Judas Thaddäus wird auf dem Hauptplatz aufgestellt.
1774: Der Friedhof rund um die Kirche wird aufgelassen und an das Ende der Färbergasse verlegt.
1779: Musterschule in der Kirchengasse
1786: Aufhebung der Marienbruderschaft; die Kapelle beginnt zu verfallen.
1805/1809: Wilhelmsburg wird zweimal von den Franzosen besetzt.
1830: In Göblasbruck geht eine Baumwollspinnerei in Betrieb.
1835-37: Schleifung der Befestigungsanlage um Kirche und Pfarrhof
1838: Errichtung einer Poststation
1848: Hans Kudlich hält sich im Revolutionsjahr in Wilhelmsburg auf.
1853/54: Ein Großteil der Schloßanlage in Kreisbach wird geschleift.
1856: Mit der Schleifung der Stadttore und Türme wird begonnen.
1869: Wilhelmsburg beherbergt 1432 Einwohner, in Göblasbruck und Kreisbach leben 1809 Menschen. (Ergebnis der ersten Volkszählung)
Die derzeitige Einwohnerzahl beträgt 7128 (Mai 1999).
1870: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
1871: Moritz Schmid erwirbt den Rohr- und Hindlhammer in Göblasbruck; die spätere Eisengießerei M.Schmid & Söhne entsteht.
1877: Eröffnung der Bahnstation; die Eisenbahnlinie Leobersdorf - St.Pölten wird durchgehend befahren.
1883: Die alte Steingutfabrik geht in den Besitz der Familie Lichtenstern über.
1897: Hochwasserkatastrophe am 30. Juli: die Brücke zwischen Rotheau und Altenburg, der Steg in Göblasbruck, die Eisenbahnbrücke und die Engelbauernbrücke werden zerstört.
Eröffnung der Volksschule Göblasbruck (29.August)
1898: Neues Schulgebäude in der Penknergasse (2. Dezember)
1900: Einweihung der neuen Friedhofsanlage (13. März)
1901: Planung einer "Schleppbahn" zwischen dem Bahnhof und der Geschirrfabrik; 1902 erfolgt die Trassierung.
1905: Eröffnung der SPARKASSE der Marktgemeinde Wilhelmsburg (9. April)
Die ersten elektrischen Lichtanschlüsse werden installiert.
1906: Kindergarten in der Penknergasse (4. Oktober)
1907: Errichtung eines Arbeiterheimes in der Bahnhofstraße; die Benützungsbewilligung wird am 31. Dezember erteilt.
1906-10: An der 2. Wiener Hochquellen-Wasserleitung wird im Ortsgebiet gebaut.
1912: Verlängerung der elektrisch betriebenen Industriebahn nach Göblasbruck (M.Schmid & Söhne, Zwirnfabrik; später - 1915 - wird auch die Fleschfabrik eingebunden.)
1912/13: Aus- und Umbau der Pfarrkirche
1918: Eine Grippeepidemie fordert in drei Wochen 29 Todesopfer.
1920: Am 29. März werden bei einem Großbrand 34 Wohnhäuser und 10 Nebengebäude eingeäschert; das alte Rathaus wird ein Raub der Flammen.
1921: Verheerendes Hochwasser am 1. Juni; Zwirnereisteg, Engelbauernbrücke und die Straßenbrücke nach Kreisbach, eine Holzkonstruktion, werden zerstört. Letztere kann als Eisenbetonbrücke im Sommer 1922 für den Verkehr freigegeben werden.
Am 20. Juni 1921 wird die heutige Stadtkapelle ins Leben gerufen.
1924: Die Lederfabrik stellt den Betrieb ein.
1926: Eisenbahn-Haltestelle Göblasbruck (16. September)
1927: Autobusverbindung mit St.Pölten
Die Zwirnfabrik in Göblasbruck wird stillgelegt u. 1937 abgetragen.
1932: Enthüllung des Kriegerdenkmals
1934: Die Februarunruhen bringen auch für unseren Ort schwere Zeiten.
1938: Evangelische Gottesdienste werden nun im Ullmann-Haus (Hauptplatz 10) abgehalten.
Wilhelmsburg, Göblasbruck und Kreisbach vereinigen sich zu einer Großgemeinde (1. Juni).
1940: Die "Sparkasse Wilhelmsburg" wird eine Zweigstelle der "Sparkasse in der Stadt St.Pölten" (1. Februar).
Gewaltige Überschwemmungen am 19. Mai; die Traisenbrücke in Rotheau wird zerstört.
1945: Schwere Kämpfe im Ortsbereich; Beginn mit dem Wiederaufbau
1950: Gründung der Ortsgruppe Wilhelmsburg des Arbeiter-Samariterbundes (ASBÖ) am 22. April
1953: Glockenweihe in der Pfarrkirche (26. April)
Spatenstich zur Errichtung einer Wasserleitung (5. Juni)
1956: Mit dem Bau einer Umfahrungsstraße wird begonnen. Freigabe der Strecke Personalhaus - Lilienfelder Straße am 17. Juli; Benützung des zweiten Abschnitts bis in die "Zwirnerei" seit 20. Dezember 1958
1958/59: Umfangreiche Renovierung der Pfarrkirche
1959: Wilhelmsburg erhält das Stadtrecht: die Festveranstaltungen finden am 3., 4. und 5. Juli statt.
Eröffnung des neuen Postamtsgebäudes in der Penknergasse (16. Juni).
Am 21. Juli verursacht eine Hochwasserkatastrophe Schäden gewaltigen Ausmaßes. Die Kreisbachbrücke zur Wasenmühle sowie die Traisenbrücke in Göblasbruck werden zerstört, das Schwimmbad in Kreisbach wird - wie schon 1921 - verwüstet.
Zusammenschluß der beiden RAIKA-Geschäftsstellen Göblasbruck (1895) und Kreisbach (1910)
Im Herbst wird die durch das Hochwasser zerstörte Traisenbrücke in Göblasbruck von der Fa. Wohlmeyer, St.Pölten, als Eisenbetonkonstruktion fertiggestellt.
1962: Gründung der Musikschule. Ab 1. Mai 1964 wird - offiziell - unterrichtet.
1964: Erster Schulzubau in der Penknergasse
1966: Eröffnung der Parkbad-Anlage
Verlegung einer Gasleitung im städtischen Bereich
1967: Der Bauunternehmer Günther Gruber muß Konkurs anmelden und den Betrieb einstellen; 600 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz.
1969: Zweiter Schulzubau
1970: Der "Verein Volkshaus Wilhelmsburg" wird gegründet.
Neues Gotteshaus der evangelischen Pfarrgemeinde in der "Herzogskapelle", Kirchengasse (Segnung am 14. Juni)
Eröffnung des Kindergartens Wilhelmsburg/Süd (3. Oktober)
1972: Das neue Sparkassengebäude in der Oberen Hauptstraße wird seiner Bestimmung übergeben (16. September).
1974: Im Jänner stellt die Eisengießerei M.Schmid & Söhne die Produktion ein. 550 Arbeitslose
Beginn der Kanalisationsarbeiten (1. September)
1976: Am 27. Februar beziehen die Arbeitersamariter ihren neuen Standort in der Papierfabrik.
1978: Das "Haus der Musik" wird eröffnet (23. September).
Die Dreifachturnhalle wird am 17. November ihrer Bestimmung übergeben.
1980: Vereinigung der RAIKA Wilhelmsburg mit der Geschäftsstelle St.Georgen
1983: Am 26. Jänner kann das neue Wählamt in der Penknergasse in Betrieb genommen werden.
Eröffnung des neuen RAIKA-Bankinstituts am Hauptplatz (17. April)
1985: Umfangreiche Innenrenovierung der Pfarrkirche
1987/88: Großzügige Umgestaltung der Parkbadanlage
1987-89: Außenrenovierung der Pfarrkirche
1989: Am 5. Juni eröffnet die VOLKSBANK NÖ/Mitte in der Oberen Hauptstraße eine Filiale.
Der Kindergarten Göblasbruck kann seiner Bestimmung übergeben werden (25. Oktober).
1994: Pioniere des Bundesheeres "schlagen" eine Ersatzbrücke über die Traisen nach Kreisbach (17.-20. Oktober). Die alte Eisenbetonbrücke aus dem Jahre 1922 wird abgetragen und durch eine neue Konstruktion ersetzt.
1995: Feierliche Eröffnung des ASBÖ-Landes- und Schulungszentrums in der Oberen Hauptstraße 44 (20. Mai)
1997: Am 7. und 8. Juli kommt es durch ein "Jahrhundert-Hochwasser" zu katastrophalen Überschwemmungen und Zerstörungen im gesamten Stadtbereich.
ÖSPAG: Mit 31. Oktober werden 238 von 575 Mitarbeitern gekündigt.
Die Kleingeschirrproduktion wird "ausgelagert"; im Sanitärbereich bleibt die Produktion aufrecht.
Die neue Kreisbacher Brücke kann am 19. Dezember für den Verkehr freigegeben werden.
1998: Die "Notbrücke" aus dem Jahre 1994 wird im März wieder abgebaut.
Im August wird das Landes-Pensionisten- und Pflegeheim in Betrieb genommen.
Im Spätherbst beginnt man mit den Aushubarbeiten an der Bundesstraße 20 für eine Zufahrt zum Betriebsgebiet Nord.
Die Benützungsbewilligung wird Anfang Juni 1999 erteilt.
1999: Eine Gasexplosion im Conrad-Lester-Hof 4 am 2. Dezember fordert 10 Todesopfer.
2001: Wiederaufbau und Wiederbezug des Wohnhauses Conrad-Lester-Hof 4
28.08.2002: Traisental Radweg - Eröffnung der neuen Radstrecke zwischen Enbelbauer Brücke und Kreisbach
15.07.2004: Eröffnung Gehweg/Gehsteig Kreisbach
Herbst 2004: Die Annakapelle beim Schloss Kreisbach wird ihrer Bestimmung übergeben. In der Kapelle sollen künftig Heilige Messen, Hochzeiten, Andachten, Konzerte, Lesungen usw. stattfinden.
Oktober 2005: Eröffnung des UNI-Marktes samt Kaffeehaus in Göblasbruck
2006: 06.05.2006 - Eröffnung des neu renovierten Hauses der Musik, 28.06.2006 - Eröffnung des Kinderspielplatzes im Stadtpark
2007: Eröffnung Geschirr-Museum Wilhelmsburg - eine vollständige Sammlung des Tafelgeschirrs, das von 1959 bis 1971 in Wilhelmsburg produziert wurde.
2008: Im Rahmen des Viertelfestivals Mostviertel 2008 wurde auf Schloss Kreisbach der „LacHort“ eröffnet - der LacHort (übrigens ein richtiges Unikat in Österreich) ist zugleich Anlass und Spielwiese um barrierefrei, interaktiv und offen zum Lachen anzuregen, um es an sich begreifbar und erlebbar zu machen. Ein Schau- und Erlebnisgarten mit einem Gesicht (Durchmesser 25 Meter) aus Sträuchern, Pflanzen und Toneffekten soll so manche „Lachfalte" in Schwingung halten.
28.04.2010: Eröffnung Einkaufszentrum „City-Box“ beim neuen Flesch-Platz
Sept. 2013: Eröffnung der neuen BILLA-Filiale in der Lilienfelder Straße nach Abriss der "Schreiner-Villa"
Oktober 2013: Eröffnung einer ADEG-Filiale am ehemaligen BILLA-Standort in der Hammergasse